Ich richte mich in meiner Tätigkeit als Coach, Mentor und Trainer nach dem humanistischen Menschenbild von Charlotte Bühler, Abraham Maslow und Carl Rogers. Diese sehen den Menschen als beziehungsorientiertes, freiheits- und entscheidungsfähiges, verantwortungsvolles, bildungsinteressiertes und nach persönlicher Entfaltung strebendes Wesen an. Der Mensch ist einzigartig, fähig und von Grund auf gut. Als ein ganzheitliches Wesen, das von Natur aus einen konstruktiven Kern besitzt, trägt er die Lösungen für Probleme bereits in sich.
Ein weiterer Aspekt in meiner Tätigkeit ist die Individualpsychologie von Alfred Adler. Er sieht den Menschen als ein zielorientiertes und soziales Wesen. Wichtig für das Verständnis über den Menschen ist es, sich dessen Ziele vor Augen zu halten. Dabei unterscheidet Adler zwischen bewussten Zielen („Ich will etwas haben, also kaufe ich es mir.“) und den verborgenen Zielen, die auf der unbewussten Ebene zu finden sind. Ich finde es im Coaching sehr spannend, ganz gezielt zu diesen unbewussten Zielen zu gelangen und sich diese bewusst zu machen. Hier kann schnell ein Perspektivenwechsel beginnen.
Zudem orientiere ich mich an der positiven Psychologie, ursprünglich von Abraham Maslow 1954 das erste Mal erwähnt und 1998 vom amerikanischen Psychologen Martin Seligman weiterentwickelt. Es befasst sich mit den Grundlagen des guten Lebens und mit begünstigenden Bedingungen des Wohlbefindens, die ein Leben lebenswert machen. Seine Überlegungen knüpfen auch an das vom ungarisch-amerikanischen Psychologen Mihaly Csikszentmihaly definierten Flow-Erleben und an die Ideen der humanistischen Psychologie an.
Im Kontext meiner Arbeit zur Prävention und Gesundheitsförderung richte ich mich zudem nach dem Konzept der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Er geht davon aus, dass jeder das grundsätzliche Bestreben hat, die gesundheitlichen Anteile zu vermehren und dadurch gesünder zu werden. Dementsprechend zielt das Modell der Salutogenese darauf ab, die Menschen dabei zu unterstützen, ihr gesundheitliches Potenzial zu stärken. Bei der Nutzung dieses Modells wird jeweils an den vorhandenen Ressourcen angesetzt.
Zu guter Letzt ergänze ich mein Menschenbild mit der für mich besonders wertvollen Arbeit von Robert S. Hartman (1910-1973), den Begründer der formalen Axiologie (Mathematisch exakte Wertewissenschaft). Er war Mathematiker und Professor der Philosophie und flüchtete 1932 im zweiten Weltkrieg vor den Nazis in die USA. Die Gräueltaten der Nazis waren der ausschlaggebende Grund dafür, dass sich Robert S. Hartman in seiner zweiten Lebenshälfte ganz der Forschung des „Guten“ widmete. Ihn trieb die Frage um, warum in der Geschichte stets die brutalen und menschen-verachtenden Herrscher die Mächtigeren zu sein schienen. Menschliches Leben erachtete er selbst für unendlich wertvoll.